Erkenntnisse aus aktuellen LMS-Auswahl Projekten (2)

23.07.2020

In unseren LMS-Auswahl Projekten treffen wir auf eine Projektleitung, die üblicherweise aus folgenden Unternehmensbereichen kommt: Personal/Personalentwicklung oder Marketing/Vertrieb/Service. Dies hat durchaus Auswirkungen auf die Zielsetzungen, die Zielgruppen und damit auf Anforderungen an das zukünftige LMS.

In unseren jüngsten Projekten kamen die Initiatoren und Ansprechpartner etwas häufiger aus den Bereichen Marketing und Vertrieb. Das mag auch damit zusammenhängen, dass es sich um international tätige Hersteller erklärungsbedürftiger Produkte handelt. Bei diesen Unternehmen zahlt ein höheres Produkt- und Anwendungswissen bei der eigenen Vertriebsmannschaft sowie bei den Kunden unmittelbar ein auf einen höheren Produktabsatz – so zumindest die Erwartung.

CRM oder LMS – welches ist das führende System?

Das Customer-Relationship-Management (CRM) ist für diese Unternehmen eine Aufgabe von strategischer Bedeutung mit hoher Management-Awareness und unter Zuhilfenahme komplexer (und teurer) CRM-Software (z.B. von SAP, Salesforce, Mircrosoft, Oracle etc.). Das Learning-Management sowie das zugehörige Learning-Management-System (LMS) haben demgegenüber häufig eine geringere Wahrnehmung und damit auch Bedeutung.

In einer solchen Umgebung nimmt in unseren LMS-Auswahl Projekten das Thema der Schnittstellen zwischen CRM-System und LMS großen Raum ein. Fragen, die in diesem Zusammenhang auftreten sind z.B.:

  • Können aus dem CRM-System die Beziehungen zwischen Außendienstmitarbeitern und den von ihnen betreuten Kunden übernommen werden?
  • Können Anwendungsschulungen direkt über das CRM-System den Kunden zugeordnet (und dann dort auch ausgewertet) werden?
  • Können Nutzerstammdaten aus verschiedenen Systemen gleichzeitig bezogen werden (z.B. Mitarbeiterdaten aus einem SAP HCM, Kundendaten aus SAP ERP und Interessentendaten aus einem SAP C4C?

Wenn wir an einem solchen Punkt in unseren Projekten sind, stellt irgendjemand immer die Frage, ob denn ein LMS überhaupt erforderlich ist. Sobald es dann aber wieder um die Organisation von Präsenzschulungen (vgl. LMS und Seminarmanagement), die Abbildung von Curricula und Lernpfaden und Blended-Learning geht, ist das LMS wieder im Rennen.

Fazit

In vertriebsorientierten Unternehmensakademien haben nur solche Learning-Management-Systeme eine Chance, die eng mit dem vorhandenen CRM-System interagieren können. Und der IT-Bereich des Unternehmens muss überzeugt sein von der Entwicklungskompetenz des LMS-Anbieters bzgl. der Schnittstellenentwicklung zwischen CRM und LMS.