LMS oder LXP oder erstmal nichts?

03.03.2022

Die Expertinnen und Experten in den Personalbereichen, den Akademien oder Corporate Academies treibt heute u.a. ein Thema um: welches sind die richtigen Werkzeuge, um die Digitalisierung der Wissensvermittlung erfolgreich zu bewerkstelligen?

Im Fokus steht dabei häufig das sog. Lern-Management-System (LMS). Über die Funktionen dieser Softwarepakete, den Prozess zur Auswahl des passenden Anbieters aber auch über Limitierungen haben wir in unserem Blog schon häufiger geschrieben. Erkenntnisse aus aktuellen LMS-Auswahl Projekten LMS-Auswahl und Blended-Learning Strategie bei EGGER

Wodurch unterscheiden sich LMS und LXP?

Seit einiger Zeit ist nun eine neue Kategorie von Systemen hinzugekommen, die auf das Kürzel LXP hören – Learning Experience Platform. Was LMS und LXP voneinander unterscheidet, hat Christine Schurzfeld, Chief Learning Officer der Beiersdorf AG, auf unserer letzten Congenius-Fachtagung erläutert (Bild 1). Beiersdorf setzt diesen Ansatz mit dem System des amerikanischen Anbieters degreed um.

LXP bei BeiersdorfBild 1

Auch EDEKA, einer der Vorreiter für digitales Lernen im Lebensmittel-Einzelhandel, widmet sich dem Thema LXP. Romina Seifert, Leiterin Digitales Lernen bei der EDEKA, geht es wie bei Beiersdorf auch hier darum, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter EINE Anlaufstelle anzubieten, von der aus diese dann für sie relevante Lerninhalte aufrufen können. Dabei ist es egal, wo diese Lerninhalte „liegen“. Das kann ein Youtube-Video sein, eine Produktinformation im Intranet oder auch ein WbT im weiterhin vorhandenen LMS. Anders als Beiersdorf realisiert EDEKA diese Plattform mit dem Namen „next“ auf Basis von TYPO3 (Bild 2). TYPO3 gehört neben Drupal, Joomla und WordPress mit zu den bekanntesten Content-Management-Systemen (CMS) aus dem Bereich der OpenSource Software. Mit diesen CMS werden üblicherweise Websites erstellt.

Damit der Nutzer aber auch tatsächlich eine andere „Learner Experience“ wahrnimmt, müssen die Daten des Nutzers über seine gesamte Learner-Journey gesammelt und ausgewertet werden. Dies geschieht in dem sog. Learning Record Store (LRS), der im unteren Teil von Bild 2 dargestellt ist.

Das LXP bei Edeka heisst next und ist eine Typo3 EntwicklungBild 2

Hinter dem LXP-Ansatz verbirgt sich also eher eine Philosophie als ein System: jeder soll lernen wann, wie und wo er will. Entsprechend seiner Learning Journey erhält er auf seine Bedarfe zugeschnittene neue Vorschläge, die seinen Wissensdurst stillen. Um diese Learning Journey nachverfolgen zu können, ist ein Einstieg über ein Portal (eine Website) notwendig sowie eine Sammelstelle für alle Daten, die auf dieser Reise erzeugt werden.

Nun gibt es aber auch heute noch viele Unternehmen und Organisationen, die den Einstieg in die durchaus komplexe Welt der Software zur Digitalisierung des Lernens scheuen. Denen möchten wir hier einige Tipps an die Hand geben, mit denen ein schrittweiser Einstieg in ein effizientes und wirksames Lernmanagement möglich ist (Bild3). Diese ganz praktischen Erkenntnisse aus unseren Projekten bereiten sehr gut auf die ggf. nachfolgende IT-Unterstützung durch ein LMS und/oder LXP vor.

Wenn Sie Fragen haben oder sich einfach hierzu nur austauschen möchten, dann senden Sie eine E-Mal an Mathias Groß: gross@congenius.eu

Bild 3