(E-)Learning Excellence-Fachtagung 2017 – Résumé und Fotos

12.09.2017

Am 5.9.2017 trafen sich wieder Experten aus ganz Deutschland und Österreich zur diesjährigen Fachtagung von Congenius in Hamburg. Der spannende Tag begann mit einem tiefen Einblick in die Personalarbeit bei EGGER. Petra Reiner, Personalchefin dieses über 8.200 Mitarbeiter großen Unternehmens, stellte den ganzheitlichen Ansatz der Personalentwicklung dieser multinationalen Gruppe vor. Die beeindruckenden konventionellen wie auch digitalen Aktivitäten in den letzten 2 Jahren wurden zurecht mit dem HR Excellence Award 2016 in der Kategorie „Wissensmanagement Konzerne“ ausgezeichnet.

Perfekt dazu passte der Vortrag von Eckart Fischer über „Wissenstransfer bei der J. Schmalz GmbH: ein strategisches Projekt zur langfristigen Sicherung des Unternehmenserfolgs“. Als mittelständisches Hightech-Unternehmen mit 1.200 Mitarbeitern geht SCHMALZ konsequent den Weg der Digitalsierung – auch und gerade in der Personalentwicklung. Entwicklung der Blended-Learning Strategie, Auswahl eines Learning-Management-Systems, Einsatz von Gamemification bei der Lernkontrolle sind nur Beispiele aus der aktuellen Projektlandschaft bei SCHMALZ.

Eingeschoben zwischen diese beiden Referenten aus der Praxis berichtete Ingo Auhagen von CONGENIUS über seine Erfahrungen mit Werkzeugen zur  Erstellung von E-Learning Content. Heute ist eben nicht mehr jede Aufgabe mit Captivate und Co. am besten zu realsieren, sondern neue, kollaborative Werkzeuge sind gerade bei der Erstellung mehrsprachiger Anwendungen effiziente Hilfsmittel.

In der neuen Rubrik „Hyde Park Speakers Corner“ hatten dann Unternehmen die Möglichkeit, aktuelle Themen aus ihrem Haus kurz vorzustellen und dann mit den Teilnehmern zu diskutuieren. Thorsten Brennecke, Group Human Resources der WILO SE aus Dortmund berichtete, wie ein global agierendes Unternehmen mit über 7.600 Mitarbeitern neue Wege der Wissensvermittlung geht. Besonders spannend war , wie mittels eines „Navigators“ der Wissensstand von über 1.800 Mitarbeitern erfasst wurde, um diesen dann anschließend auf ihre Defizite zugeschnittene Schulungen anzubieten.

Dieser Ansatz passte wiederum perfekt zum Vortrag von Prof. Mathias Groß, der C-Train vorstellte, das neue Lernspiel von Congenius. Auslöser der Entwicklung waren die Erfahrungen aus Projekten der letzten Jahre, in denen Congenius immer häufiger auf Wissens- oder Lernspiele gestoßen ist, die zwar den Nutzer im Mittelpunkt ihrer Anwendung stellen. Der Bedarf des Managements nach validen, aussagekräftigen und leicht lesbaren Reports kam dabei aber fast durchweg zu kurz – bzw. wurde durch eine Exportfunktion in Richtung Excel als erledigt abgetan. C-Train wendet sich daher mit seinen ausgefeilten Reportingfunktionen an die Entscheider, die datengetriebene Entscheidungen treffen möchten und müssen.  Aber natürlich erfüllt das Frontend auch die Wünsche der Lerner – egal ob sie auf dem Notebook, dem Tablet oder dem Smartphone C-Train nutzen. Hier macht sich die Zusammenarbeit von Congenius mit einem Hamburger Spieleentwickler positiv bemerkbar.

Juergen Braun, Head of Enablement, Process & Governance Germany, der Deutschen Bank AG, berichtete von den Ansätzen zur Digitalisierung in der Personalentwicklung der Deutschen Bank. Er hatte auch einige konkrete Fragen an die Teilnehmer mitgebracht und damit das Ziel der Interaktion dieses Vortragformates vorbildlich genutzt.

Zum Ende des Tages wurde dann noch weiter in die digitale Welt vorgedrungen. Dr. Thomas Hansmann, Geschäftsführer von Congenius Digital, stellte die provokante Frage: „Datengetriebene Unternehmenssteuerung und –entwicklung – Relevanz für HR?“. Auf seine Frage, wer von den Teilnehmern Big-Data-Projekte im HR-Bereich seines Unternehmens kennt, meldeten sich lediglich die Vertreter von Beiersdorf und der Deutschen Bank. Da wird also in den nächsten Jahren noch einiges passieren.

Den Abschluß der Veranstaltung markierte der Vortrag von Martin Plutz, Gründer und Geschäftsführer der oculavis GmbH, ein Spin-off des Fraunhofer Instituts für Produktionstechnologie der RWTH Aachen. Was geht bereits heute mit Google Glass, Hololens und Co? Ersetzen diese neuen Technologien in Kürze unbewegliche Konferenzräume? Ist der elektronische Performance-Support für Mitarbeiter dann der über Google Glass zugeschaltete Kollege, der schnell die Lösung zum Problem liefert? Viele Fragen und noch viel mehr Neugierde auf das was kommt.

Damit ging ein interessanter, erkenntnisreicher und auch kurzweiliger Tag zu Ende. Und Hamburg hatte sich auch wieder von seiner besten Seite gezeigt. Beim Abschlussempfang schweifte der Blick der Teilnehmer über die Elbe bis hin zur Elbphilharmonie und manche fragten schon nach dem Datum der (E-)Learning-Excellence Fachtagung 2018.

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